Meine Gastfamilie lebt in Liberia, Guanacaste. Liberia ist die Hauptstadt dieser Provinz und liegt weit im Nord-Westen Costa Ricas. Bei meiner Ankunft war es sehr stürmisch und heiß. Bis Mai ist Trockenzeit. In San José war es nachts eher kühl und hier herrschen Temperaturen von über 30 Grad. Ich mußte einen leichten Kulturschock verarbeiten, da es doch dort sehr anders ist als alles, was ich bisher kannte. Nach zwei Tagen des Ankommens und Kennenlernens, begann für mich dann am 15. Februar die Arbeit im Projekt. Eine andere Freiwillige aus Deutschland, Daniela und ich werden jeden Morgen mit einem kleinen Bus abgeholt, der uns direkt zum Camp fährt und am Abend wieder zurückbringt. Die Fahrt dauert ca. 40 min. Unser Projekt ist die Area de Conseravtión Guanacaste und wir gehören zu den Bomberos Forestal. Wir sind für die Bekämpfung von Waldbränden zuständig. Ich bin also bei der Feuerwehr. Jeden Morgen nach unserer Ankunft fahren wir mit einem Jeep in ein Waldstück und müssen darauf achten, dass die Wege durch den Wald frei sind. Gleich am ersten Tag waren wir auf einer solchen Tour, als wir die Nachricht bekamen, dass ein starkes Feuer ausgebrochen war. Uns wurde später erzählt, dass es seit Wochen nicht gebrannt hatte. Die Männer und Frauen stürzten los und haben es nach ein paar Stunden geschafft, es zu löschen.
Unser Arbeitsrhythmus ist 10 Tage arbeiten, 5 Tage frei. Um 6:45 Uhr früh startet unser Arbeitstag und endet ca. 16:10 Uhr. Zum Glück hatte ich zwischendurch Zeit, mir richtige Arbeitsschuhe zu kaufen, mit Stahlkappe und dicken Gummisohlen. Bezahlbar waren sie auch, umgerechnet ca. 50 Euro. Jetzt bin ich froh, denn meine anderen Schuhe waren überhaupt nicht geeignet. Zur Arbeitsausstattung zählen des Weiteren eine feuerfeste Hose, ein Helm und eine Machete. Leider muss ich nun wieder in Quarantäne, weil meine Freiwilligen-Kollegin Daniela jetzt Corona hat und dummerweise ist nun auch der Tagesrhythmus durcheinander. Denn nun geht mein Plan nicht auf, mich mit meinem Bruder Isaiah zu treffen, der nach Costa Rica gekommen ist, um mich zu besuchen und durch das Land zu reisen. Mal schauen wie es weiter geht.
An einem anderen Tag sollten wir einen Weg durch den Wald suchen, damit Forscher da hindurch kommen. Wir liefen anderthalb Stunden durch den Wald, es war sehr heiß, und kamen an einem wunderschönen Strand mit türkisblauem Wasser an. Es war wie in einem Traum.